französischer Schriftsteller und Völkerkundler; von 1924 bis 1929 den Surrealisten angeschlossen; Mitgründer des "Collège de Sociologie"; Werke: Gedichte, Romane, literar. Essays, ethnolog. Studien, autobiograph. Texte, u. a. "Phantom Afrika", "Mannesalter", "Sprachstampfen", "Die Spielregel"
* 20. April 1901 Paris
† 30. September 1990 Saint-Hilaire
Herkunft
Michel Leiris war Sohn eines Börsenmaklers, der es in Paris zu ansehnlichem Wohlstand gebracht hatte.
Ausbildung
Er besuchte das Lycée Janson-de-Sailly und die Faculté des lettres in seiner Heimatstadt und absolvierte dann die Ecole pratique des hautes études. Ein Chemiestudium brach er wegen mangelnden Interesses wieder ab.
Wirken
Unter dem Einfluß von Max Jacob begann er schon Anfang der 20er Jahre Gedichte zu schreiben. 1924 schloß er sich den Surrealisten an und überraschte 1925 in der "Révolution surréaliste" mit Sprachexperimenten, die an das kombinatorische Verfahren von Raymond Roussel erinnerten, der übrigens ein Freund der Familie Leiris war. Zusammen mit A. Masson schrieb er den Lyrikband "Simulacre" (25). 1927 erschien sein Gedichtband "Le point cardinal". 1929 trennte er sich von den Surrealisten wieder. Eine Zeitlang arbeitete er für die Zeitschrift "Documents" seines Freundes Georges Bataille. In dieser Zeit ...